In dem Magazin silentworld, Ausgabe 01/2010, ist von Gerald Nowak ein schöner Artikel über Ustica erschienen:
Heute kommen die Flotten nicht mehr. In manchen Zonen dürfen auch Fischer wie Massimo nichts fangen, um dem Meer eine Atempause zu verschaffen. „Es werden keine neuen Lizenzen für den Fischfang ausgegeben. Viele junge Leute ziehen weg, rüber nach Palermo. Auf Ustica gibt es ja kaum Arbeit. Nur in den Sommermonaten haben alle zu tun, wenn die Touristen kommen. Aber auch die werden weniger.“
Barrakuda-Schwarm am Tauchplatz Secca della Colombara
Während er erzählt, flicken seine alten Hände wieselflink das durchlöcherte Netz. Beschaulich erscheint das Leben auf dem kleinen grünen, nur neun Quadratkilometer messenden Fleckchen Erde verglichen mit dem temperamentvollen Trubel, der eine Bootsstunde entfernt in der Hafenmetropole Palermo herrscht. „Die schwarze Perle des Mittelmeeres“ wird Ustica genannt. Das dunkle Lavagestein verrät den vulkanischen Ursprung. Wir kamen her, weil die Meeresschutzzone und die wenigen Touristen spannende Tauchgänge versprechen. Der Blick ins kristallklare Wasser des Hafenbeckens lässt erahnen, dass unsere Hoffnung erfüllt werden wird.
Zahlreiche kleine Fischlein huschen deutlich sichtbar über den steinigen Grund. „Fangt ihr auch Großfisch an der Küste vor Ustica?“, ist meine nächste Frage. „Wie kommst du darauf?“ Massimo ist erstaunt ob der in seinen Augen naiven Frage. „Die mächtigen Thunas auf den Märkten Palermos stammen heutzutage alle aus dem Atlantik. Nur die kleinen standorttreuen Fische erholen sich langsam. Aber alles, was sich im freien Meer bewegt, wird nach wie vor gnadenlos gefischt.“ Dem Mittelmeer droht der Burnout, das wurde hier auf Ustica schon relativ früh realisiert.
“Im Schein unserer Lampen geben die riesigen Gorgonien ihre tatsächliche Farbe und Schönheit preis. Dazwischen huschen Lippfische, Junker und Barsche hindurch und eine Muräne schaut aus ihrer Wohnhöhle”
Bereits 1985 richtete die italienische Regierung rund um die Insel eine „Riserva Naturale Marina“ ein – seinerzeit die erste im ganzen Land. Diese Meeresschutzzone hat sich bewährt und es gibt inzwischen unzählige solcher Schutzzonen entlang der italienischen Küste. Sind die Tauchgebiete wirklich so viel besser als andere Plätze im Mittelmeerraum? Wir sind gekommen, um es herauszufinden.
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